Naturgemäßer Obstbaumschnitt

Wenn wir einen Obstbaum sich selbst überlassen, bildet er eine sogenannte Naturkrone aus.
Zu erkennen sind solche Bäume an einer starken Verzweigung der Kronenperipherie, die kaum Licht ins Kroneninnere lässt.
In der Folge verkahlen die Äste im Kroneninneren, der Baum neigt zur Alternanz (Wechsel zwischen Vollertrag und Nullertrag) und die Fruchtbildung findet nur noch im Außenbereich statt, was die Ernte zusätzlich erschwert.
Das Baumleben wird durch einen instabilen Kronenaufbau und eine hohe Krankheitsanfälligkeit verkürzt.
Ein regelmäßiger fachgerechter Obstbaumschnitt ist also nicht nur für Fruchtertrag und Fruchtqualität, sondern auch für den nachhaltigen Erhalt der der Bäume sinnvoll.

Insbesondere bei alten ungepflegten Bäumen ist eine Auslichtung und eine leichte Einkürzung sinnvoll, um Astausbrüche von stark ausladenden Ästen zu vermeiden, Wachstum im Kroneninneren anzuregen und die Fruchtqualität zu steigern.
Altes abgetragenes Fruchtholz wird entfernt und der Baum zu einem gleichmäßigen Wachstum in allen Teilen der Krone angeregt.
Durch besondere Schneidtechniken wird vermieden, dass der Baum nach einem solchen Eingriff aus dem Gleichgewicht gerät und mit einer unverhältnismäßigen Produktion von senkrechten starkwüchsigen Trieben reagiert.
Falsch geschnittene Bäume können über mehrere Jahre wieder zu einem stabilen Kronenaufbau gebracht, nicht mehr vitale Obstbäume zu neuem Wachstum angeregt werden.

Traditionell wird beim Obstbaumschnitt von der Leiter aus geschnitten.
Das hat den Nachteil, dass gerade bei älteren, hohen Bäumen der erforderliche Schnitt nur noch mit der Stangensäge zu bewerkstelligen ist. Unpräzise Schnittführung und eingerissene Astungswunden sind die Folge.
Uns ist es jedoch durch die Kombination von Obstbaumleitern und moderner Klettertechnik möglich,  jeden Teil der Baumkrone sicher zu erreichen und einen fachgerechten Baumschnitt auszuführen.